Safari Tansania – kommt mit!
Safari Tansania – ein Kindheitstraum wird wahr!
Wer von Euch kennt noch Prof. Dr. Bernhard Grzimek? Mit seiner Sendung „Ein Platz für Tiere“ gehörte er für mich genau wie „Lassie“ oder „Fury“ zu meiner Kindheit. Und als ich dann seinen Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“ gesehen habe, wusste ich: da will ich hin! Zur Safari Tansania!
Irgendwann einmal habe ich von einer Studie gehört, bei der Menschen gefragt wurden, wie sie sich einen Ort vorstellen, an dem sie sich wohl und geborgen fühlen. Die überwiegende Mehrheit hat eine Savannen-Landschaft beschrieben. Dieses Bild ist wahrscheinlich in uns Menschen aus der Vorzeit abgespeichert. Und die Serengeti ist für mich die „Mutter“ aller Savannen, das Urbild.
Nun will ich Euch nicht länger auf die Folter spannen: im November 2015 ist es endlich soweit! Ich fliege nach Tansania, zum Kilimanjaro International Airport. Und werde mit Blumen begrüßt.

Nach einem langen Flug ein wenig relaxen: die Planet Lodge in Arusha.
Safari Tansania: es geht endlich los!
Früh am nächsten Morgen – zum Frühstück bekomme ich kaum einen Bissen herunter – starten wir endlich. Der Land Cruiser ist unter einem Leberwurstbaum geparkt.

Die Frucht eines Leberwurstbaums: seinen Namen hat er tatsächlich, weil die Früchte an eine Leberwurst erinnern.
Der Kilimanjaro hüllt sich – wie fast immer von Tansania aus gesehen – in dicke Wolken. Dafür gibt es einen schönen Blick auf Mount Meru, immerhin der dritthöchste Berg in Tansania.
Tarangire Nationalpark
Nach etwa 100 km erreichen wir unser Ziel für heute: den Tarangire Nationalpark. Dieser Nationalpark hat in etwa die Größe von Luxemburg und ist aus ehemaligen Kolonial-Jagdrevieren hervorgegangen.
Er bietet große Panoramen mit offenem Akazienwald und Grassavanne. Riesige Elefantenherden (oft bis zu 200 Tieren), Oryx-Antilopen, Kudus, Löwen, Geparden, Leoparden und viele andere Tiere leben hier – ganz in der Nähe des Manyara-Sees.

Kurz vor der Einfahrt zum Tarangire Nationalpark: ein Statement von Rajab und Alex, das ich nur voll und ganz unterstützen kann!

Während Julius, unser Fahrer, die Nationalpark-Gebühren zahlt, können wir die kleine Ausstellung im Info Zentrum bestaunen. So habe ich einen Elefanten noch nie gesehen: gigantischer Schädel!
Und nun geht es auf Pirschfahrt im Tarangire Nationalpark

Zebraherden: von Rajab habe ich gelernt, dass Zebra auf Swahili „gestreifter Esel“ heißt – was für ein schöner Name!
Unterwegs zur Lodge
Angekommen: die Sangaiwe Tented Lodge

Eine Lodge, in der es sich nach einem Tag Game Drive sehr gut aushalten lässt: die Sangaiwe Tented Lodge.
Der nächste Tag: Serengeti, ich komme
Ich bin schon sehr früh wach, kann die Abfahrt kaum erwarten. Endlich ist der Tag gekommen, wo ich das alles mit eigenen Augen sehen werde, alles im wahrsten Sinne begreifen kann, was ich nur aus Dokumentationen, Filmen und Büchern kenne: die unendliche Savanne der Serengeti.
Um in die Serengeti zu kommen, passiert man die „Ngorongoro Conservation Area“, ein besonderes Schutzgebiet außerhalb des eigentlichen Ngorongoro Kraters. Hier im Schutzgebiet ist es den Massai erlaubt zu siedeln und Weidewirtschaft zu betreiben.
Unterwegs kommen wir an einem Aussichtspunkt vorbei und natürlich muss ich schon mal ein Foto des Kraters machen. Jetzt sieht der Krater gelblich aus: die kleine Regenzeit steht bevor und bald wird alles wieder grün sein.
Kurz hinter dem Aussichtspunkt kommen wir an ein Monument, an dem Anzuhalten ein absolutes Muss ist: der Grabstein von Michael und Bernhard Grzimek. Michael, der Sohn von Bernhard Grzimek stürzte während der Dreharbeiten zu „Serengeti darf nicht sterben“ mit seinem Flugzeug ab und starb. Noch am selben Tag wurde er hier begraben. Sein Vater Bernhard Grzimek schloss die Filmarbeiten ab. Der Film erhielt als erste deutsche Produktion einen Oscar. Nach dem Tod von Bernhard Grzimek wurde dessen Urne nach Tansania überführt und neben seinem Sohn Michael beerdigt.

Der Grabstein von Michael und Bernhard Grzimek, die hier nebeneinander liegen und ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Wir fahren weiter in Richtung Serengeti. Mittlerweile sind wir auf etwa 2.400 m Höhe. Das Wetter ändert sich, plötzlich sind wir von dickem Nebel umhüllt. Und wie aus dem Nichts tauchen diese Massai Jungs auf. Sie tragen die Gesichtsbemalung derjenigen, die kurz vor dem Initiationsritus stehen und dann in den Kreis der erwachsenen Männer aufgenommen werden.
Sie freuen sich, dass wir anhalten und wir dürfen sie fotografieren. Kurze Zeit später klart es wieder auf.
Serengeti
Wir erreichen das Einfahrtstor zur Serengeti.
Was ich jetzt fühle, kann ich nur mit einem einzigen Augenblick vergleichen, den ich vor etlichen Jahren erlebt habe: ich war zum ersten Mal in Afrika – in Kenia – und hatte mich einer kleinen Gruppe zu einer Safari angeschlossen. Als wir das Tor zum Tsavo-East-Nationalpark durchfuhren, konnte ich meine (Glücks-)Tränen nicht zurückhalten.
Bevor wir nun den ganzen restlichen Tag auf Pirschfahrt gehen, stärken wir uns noch. Die Leute aus der Sangaiwe Tented Lodge haben für jeden von uns ein leckeres Lunchpaket zusammengestellt.
Als wir losfahren wollen, beginnt es zu regnen und die Landschaft zeigt sich in ungeahnten Ansichten.
Schnell hört es auch wieder auf zu regnen. An den ersten Tieren, denen wir begegnen, können wir sehen, dass der Regen doch ganz schön heftig war.
Die Serengeti, deren Name sich von dem Massai-Wort siringet („große Weite, endlose Ebene“) ableitet, ist ein Nationalpark der Superlative: mit 14.763 km² ist die Serengeti der zweitgrößte Nationalpark des gesamten Kontinents und mit etwa 3 Millionen größeren Säugetieren der wildreichste Nationalpark der Erde, nicht zuletzt bekannt durch die größte Tierwanderung der Welt. Jährlich begeben sich über 1,4 Millionen Gnus, 300.000 Thomson-Gazellen, über 200.000 Zebras und etliche weitere Herdentiere gemeinsam auf den über 1.000 km langen und gefährlichen Trek, immer dem Wasser hinterher. Der Einzigartigkeit dieser Wanderung verdankt der Nationalpark auch seit 1981 den Status als UNESCO-Weltnaturerbe.
Doch nun will ich einfach die Bilder sprechen lassen:

Über diese steinernen Inseln, den sogenannten Kopjes, bin ich sehr erstaunt: sie sind sehr häufig in der Serengeti …

Ein Marabu, der zur Familie der Störche gehört und als Aasfresser sehr wichtig im ökologischen Gleichgewicht ist. Übrigens: noch heute werden von Kriminalisten weichen Unterschwanzdecken des Brutgefieders benutzt, um Pulver auf Fingerabdrücken zu verteilen und diese damit sichtbar zu machen.
Kisura Tented Camp: Luxus im Zelt
Ein langer und aufregender Tag ist fast vorbei und wir kommen in unserer heutigen Unterkunft mitten in der Serengeti an. Wir werden schon zum Dinner erwartet und ein kühles Bier ist uns allen willkommen – ebenso wie das gemütliche Bett im Zelt (mit geräumigem Schlafraum, Dusche, Toilette und sonstigem Komfort). Ganz in der Nähe brüllt ein Löwe und draußen raschelt etwas. Am nächsten Morgen finden wir Spuren von Hippos, die in der Nacht im Camp gegrast haben.

„Twiga“, mein Zelt im Kisura Tented Camp. Jedes Zelt hat einen eigenen Namen. Twiga ist Swahili und bedeutet Giraffe.

Kurz nach Sonnenaufgang: eine Ballonfahrt über der Serengeti. Es gibt immer noch Dinge, die ich auf meine Wunschliste setzen kann.
Ein weiterer Tag Game Drive in der Serengeti
Die Sonne scheint heute und alle Regenwolken haben sich verzogen. Ein wunderschöner Tag erwartet uns – und viele wilde Tiere!

Solch einen Anblick habe ich nicht in der Serengeti erwartet: Palmen am Wasser. Ein idealer Platz für …
Auch Vogelkundler kommen in der Serengeti voll auf ihre Kosten: ca. 500 verschiedene Arten sind hier zu beobachten. Hier lohnt sich ein Handbuch, das ich jedoch leider nicht dabei hatte.
Langsam heißt es Abschied nehmen von diesem Paradies.
Wir bekommen noch einen Eindruck davon, wie es hier bei der „Großen Wanderung“ aussehen muss. Alex erzählt uns, dass die Savanne bis zum Horizont mit Gnus angefüllt ist und man nur „schwarz“ sieht.
Ein weiterer Höhepunkt – mit fast ebenso vielen Tieren – ist das große Kalben der Gnus im Februar. In einem sehr kurzen Zeitraum von etwa drei Wochen kommen die Gnu-Kälber zur Welt. Innerhalb von Minuten können sie stehen und nach einer Stunde bereits laufen. Das schaffen die Gnu-Kälber von allen Tieren der Erde in der kürzesten Zeit. Und das ist auch gut so, denn die Feinde lauern schon auf sie. Und sollte die Gnu-Mutter getötet werden, ist auch das Kalb verloren, denn die Gnu-Mütter nehmen keine fremden Kälber an, wie es bei anderen Tieren durchaus der Fall ist.
Ngorongoro Krater
Es fällt mir ganz schön schwer, die Serengeti verlassen zu müssen. Doch ein weiterer Höhepunkt wartet heute auf uns: wir fahren zum Ngorongoro – in den Krater auf Pirschfahrt.
Das gesamte Gebiet der Ngorongoro Conservation Area steht unter dem Schutz des UNESCO-Weltnaturerbes. Der Ngorongoro Krater jedoch, mit 16 x 20 km die größte nicht mit Wasser gefüllte Caldera der Welt, ist zweifelsfrei das absolute Highlight. Wie müssen sich die deutschen Brüder Siedentopf Anfang des 20. Jahrhunderts gefühlt haben, wenn sie ihr Farmland – den gesamten Krater – überblickt haben? Doch das ist längst Geschichte und heute wohnen nicht einmal Massai am Kraterboden. Das ganze Areal gehört den Tieren – und tagsüber den vielen Touristen, die hier mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit alle Mitglieder der „Big Five“ zu sehen bekommen. Hier sollen jedoch ein paar weitere Fotos genügen, denn von den Tieren in der Serengeti gab es ja schon etliche.

Und endlich das ersehnte Nashorn – ein Spitzmaul-Nashorn. Bis jetzt hatten sich seine durch Wilderei immer mehr bedrohten Artgenossen vor uns versteckt. Auch dieser Bursche tut uns nicht den Gefallen, etwas näher zu kommen.
Der letzte Abend der Safari Tansania
Beim Verlassen des Kraters bin ich so voller Eindrücke. Die letzten Tage waren einfach in allem überwältigend: die Landschaften, die Tiere und last but not least: die Unterkünfte. Doch was letztere anbelangt steht uns noch eine Überraschung bevor: die Acacia Farm Lodge in Karatu, ganz in der Nähe des Kraters.
Hier werden wir von der gesamten Crew singend empfangen. Die Lodge ist auf einem ehemaligen Farmgelände komplett neu erbaut und Ende 2014 eröffnet worden. Reste der Kaffeefarm werden gehegt und gepflegt und können bei geführten kleinen Touren – besonders für Kinder – besichtigt werden. Die Kaffeeernte ist zwar nicht riesig, reicht aber aus, den Eigenbedarf zu decken und sogar noch im hauseigenen Shop den Gästen als besonderes Mitbringsel zu verkaufen.
Abschied
Nach dem Frühstück müssen wir Abschied von der Acacia Farm Lodge nehmen. Mit einem Lunchpaket ausgestattet fahren wir zurück nach Arusha. Um 14:00 Uhr starten wir von dort mit einer dieser kleinen Maschinen nach Sansibar, wo unsere Reise weitergeht. Doch das ist eine andere Geschichte.
Danke
Rajab Hamisi von East Africa Travel und ich waren auf Einladung unseres tansanischen Partners Kenzan Wildlife Safaris auf „Safari Tansania„. Rajab und ich arbeiten sehr eng bei Reisen nach Ostafrika zusammen. Wir haben einen gemeinsamen Grundsatz: um Reisen zu vermitteln und vor allem richtig beraten zu können, ist es wichtig zu wissen, worüber man spricht. Man muss es kennen, mit eigenen Augen gesehen, es erlebt haben.
Alex Kenga war uns im Namen von Kenzan Wildlife Safaris ein ausgezeichneter Gastgeber, immer auf unser Wohl bedacht. Vor allem hat er uns so viel gezeigt, erklärt, erzählt. Nun wissen wir, wovon wir reden.
Und natürlich danke an Julius, unserem nie der Erklärungen müde werdenden und hervorragend Deutsch sprechenden Fahrer und Guide.
4 Comments
Magdalena
about 3 Wochen agoLiebe Barbara, die Bilder sehen wirklich toll aus! :) Ich fiebere unserem Afrika Urlaub ebenfalls schon entgegen. Wir würden gerne eine Safari Tour machen und dann noch einmal etwas Erholungszeit am Strand hinterherschieben. Wie viel Zeit würdest du uns raten für die Safari-Tour einzuplanen? Zu deinem anschließenden Aufenthalt auf Sansibar habe ich leider keinen Beitrag finden können. Gibt es hierzu gar keinen? Ganz liebe Grüße, Magdalena
AntwortenHuebscher
about 3 Wochen agoLiebe Magdalena, vielen Dank für deine Nachricht. Ich freue mich sehr, dass dir meine Fotos gefallen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sehr ihr euch auf eure Safari-Tour freut. Was deine Frage nach der einzuplanenden Zeit anbelangt, so kommt es darauf an, was ihr alles sehen möchtet und natürlich auch, wieviel ihr ausgeben könnt. Die Nationalparkgebühren sind ganz schön hoch - vor allem im Ngorongoro-Krater. Daher empfehle ich meinen Kunden meistens, lieber eine Nacht mehr Serengeti (zwei Nächte dort sollten es sein, d. h. drei Tage) einzuplanen. Ansonsten genügen für Lake Manyara und Tarangire Nationalpark je ein Tag. Natürlich gibt es noch viel mehr anzusehen! Was Sansibar anbelangt: ich hatte immer vor, das noch zu schreiben, doch wie das so ist - wenn man es nicht direkt macht, kommt irgendetwas dazwischen. Ich hatte aber davor schon mal eine Sansibar-Geschichte im Blog veröffentlicht: https://www.wegedurchafrika.de/reiseblog/facebook-und-mein-blinddate-auf-sansibar/ Später habe ich dann auch mehr in Facebook über meine Reisen gepostet. Da ich ja individuelle und maßgeschneiderte Reisen organisiere, war das Schreiben der Berichte auch immer eine Zeitfrage. Und in Facebook geht es einfach schneller. Hier findest du alles https://www.facebook.com/afrikareiseblog Und wenn du noch mehr wissen möchtest, kann du mir auch gerne direkt schreiben: barbara.huebscher@wegedurchafrika.de Ich wünsche dir, dass sich dein Traum sehr bald erfüllen wird und sende herzliche Grüße aus Köln Barbara
AntwortenBrigitte Boden
about 5 Jahren agoSuper! Das hast du toll gemacht Barbara. Die Bilder sind sehr schön. Gerne würde ich dir auch meine Safari mit Bildern zeigen. Deine Reise macht wirklich Lust auf mehr und ich freue mich schon sehr, wenn ich im August / September wieder in Tansania und Kenia unterwegs bin. So wie du habe auch ich die Safari erlebt und kann sie jedem nur weiter empfehlen. Es ist so ein überwältigendes Gefühl in der Serengeti, dass auch ich sehr mit den Tränen gekämpft habe. Ich wünsche dir viele Afrika Freunde, denen du die Schönheiten zeigen kannst. Es ist ein Traum. Viel Erfolg!
AntwortenHuebscher
about 5 Jahren agoLiebe Brigitte, herzlichen Dank für Dein Lob. Die Serengeti war wirklich schon von Kindheit an mein Traum - und so habe ich es auch erlebt. Ich hoffe, wir werden die Zeit finden, uns deine Bilder anzusehen. Und ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass dein Vorhaben klappen wird. Viele liebe Grüße, Barbara
Antworten